Als Alpenland ist das energetische Potenzial der Wasserkraft in Österreichs von großer Bedeutung. Entsprechend hoch ist der Anteil am nationalen Strommix mit 55-67% (2005-2020).[1]
Wasserkraftwerke stehen in vielen Fällen im Konflikt mit dem Ziel, naturnahe Fließgewässer zu erhalten. Ein Großteil der Fließgewässer befindet sich aufgrund von Wasserkraft in keinem guten Zustand und trotzdem werden weiterhin Kraftwerke in geschützten Gebieten geplant.[2]
Die wenigen noch frei fließenden naturnahen Gewässer sind Lebensraum bedrohter Fischarten und müssen bewahrt werden. Der Trend der letzten Jahre geht zum Ausbau von Kleinkraftwerken, welche – gerade, wenn mehrere in Reihe geschaltet sind, problematisch für wandernde Fischarten und gesamte Ökosystem sind. Sie beeinflussen das gesamte Fließgewässer durch Veränderungen von Temperatur von Fließgeschwindigkeiten, wodurch Rheophile Arten (Fische und Makrozoobenthos) ihren Lebensraum verlieren. Die negativen ökologischen Auswirkungen von Kleinkraftwerken stehen in keinem Verhältnis zu ihrem energetischen Nutzen.
Für neue Kraftwerke ohne schädliche Auswirkungen bestehen kaum Kapazitäten in Niederösterreich. Eine Modernisierung zu effizienterer Nutzung mit ökologisch verträglicherem Betrieb von alten Kraftwerken wäre eine Möglichkeit, Kapazitäten in diesem Bereich zu steigern. Bei veralteten und nicht mehr rentablen Kraftwerken sollte ein Rückbau hinsichtlich der enormen positiven Auswirkungen auf Fließgewässer in Betracht gezogen werden.
[1] https://www.bmk.gv.at/themen/energie/publikationen/zahlen.html
[2] https://www.umweltdachverband.at/themen/wasser/wasserkraft/wk-planungen/